…die den Konsens des gemeinsamen politischen Handelns innerhalb der Piratenpartei aufgebrochen haben. Im #bombergate haben sich in Wirklichkeit nicht zwei verschiedene Gruppen mit zu “extremer” politischer Ausrichtung voneinander geschieden.
Es geschah folgendes: Mit verbaler Gewalt unter einer klaren politischen Agenda (“progressive Ideen”, diskreditierend auch “stalinistisch” genannt, aus der eigenen Partei zu verbannen) erfolgte ein – unterstützt durch zurücktretende Bundesvorstandsmitglieder – massiver Akt der Entsolidarisierung, zunächst mit Anne Helm, später, im Zuge der BuVo-Neuwahlen, mit allen innerparteilichen Akteur*innen, die nicht einer mehr oder weniger klar definierten Strömung angehörten. Diese Entsolidarisierung manifestiert sich in einem kaum rational begründbaren Vertrauensverlust gegenüber ganzen Landesverbänden, organisatorisch tätigen Menschen, Mandatsträger*innen, einfachen Basispiraten.
Traditionelle Piraten, aus ihrer flauschigen, wenig konfrontativen Netzecke kommen, waren plötzlich konfrontiert mit Ideen wie wirklicher liquider Demokratie, dem gelebten Antifaschismus und der Erkenntnis der fortdauernden Notwendigkeit von Feminismus & gleichberechtigter Teilhabe aller. Das überforderte viele – vielleicht waren die “linken” (Fremdbezeichnung) Ideen einfach nicht mit einem grundlegend konservativ-beratungsresistentem Weltbild vereinbar. Und wir wissen: Wenn Menschen überfordert sind, werden sie ängstlich.
Und genau das sind die Piraten jetzt, nachdem sie nach und nach ihre tollsten und klügsten Köpf*innen verlieren – angstvoll, nicht frei.