Kapitalismus, Selbstausbeutung, Bilanz, Spenden-Solidarität

tl; dr:

Kapitalismus = Selbstausbeutung. Hier eine transparente Bilanz über Einnahmen/Ausgaben

Andere Gruppen sind viel stärker strukturell benachteiligt – Depressionen bei allen sind kein Wunder.

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Habe mich entschieden eine persönliche Aufstellung von Zeit-/Geld zu erstellen, damit ihr mal einen Überblick habt und sich erklärt (nicht: rechtfertigt, warum ich bisher drei Mal in den letzten Jahren zum Spenden aufgerufen habe.

Wer bereits von Spenden/Unterstützung meinerseits profitiert hat, Stichtwort: Gästelisten, Streuen, Geld leihen ohne es wiederzubekommen, Handy-Hotspot, Technik – jetzt grad wäre aufgrund meines rasant nahenden Urlaubs (morgen, Urlaubskassenstand: 20 ,-) und des Winters (jetzt, Holz-Lager: Leer) sowie Hunger (Kühlschrank: Leer) ein sehr passender Zeitpunkt um sich zu revanchieren, dit Konto is leerer als leer.

Ich erwarte nie eine Gegenleistung für gewisse Dinge, wie ihr wisst und wie ich immer betone. Zudem erziele ich keinen Profit bei den meisten Leistungen. So entsteht monatlich ein Defizit.

Bilanz, Durchschnitsswerte, so genau wie möglich:

Einnahmen, monatlich:

RefRat: 367 , Aufwandsentschädigung- (circa. 20h/Woche)
SHK-Stelle: 420 ,- (10h/Woche)
Selbstständigkeit, Kleingewerbe , Gastrojob: circa. 200,- (20h/Woche)

Zur Vollständigkeit:

weiteres Ehrenamt, Fachschaft, Ini, 161, etc.: unbezahlt, ca. 20h/Woche
Care-Arbeit für andere, explizite Awarenessarbeit: 10h/ Woche

GESAMT Einnahmen, monatlich, Schnitt: 987,-

Miete, Strom, Internet, Rundfunkgebühren: 400,-
Rückzahlung Studienkredit: 20,-
Studiengebühren ansparen: 50,-
Telefon, Flatrate, Datentarif, Handy-Umlage: 60,-
Tabak für mich und andere: 60,-
Ausgaben für Technik & Musik, die immer allen zur Verfügung steht und genutzt wird (Spotify, Audible, Boxen etc.): 70 ,-
Versicherungen (Haftpflicht, KK, Zusatz: 120,-
Vereinsmitgliedschaften und andere Beiträge: 14 ,-
Medikamente: 10,- durchschnittlich
Menstruationsartikel: 5,- durchschnittlich
Verhütungsmittel / Safer Use-Artikel für mich und andere: 15,- durchschnittlich
Schuhe (in paar/Halbjahr) Kleidung, Einrichtungsgegenstände, Durchschnitt: 30,-
Mensaessen, weitere Lebensmittel, Kaffee: 300,- durchschnittlich
Schönes & Schnaps/Bier (für mich): 50,- durchschnittlich
Clubeintrittsgelder für mich: 30,-/ durchschnittlich
Spenden an andere und Soli-Spenden (Schönes, Geld, Essen): 120,- durchschnittlich.

[im Nachgang habe ich die Aufteilung präzisiert da sie zu Missverständnissen geführt hat. Spenden an andere werden bei länger anhaltendem Defizit als erstes zurückgefahren, dann Ausgaben für schöne Dinge, dann Kosten für Medikamente, Zahnärztin etc., dann Essen]

Nachtrag: Monatlichen Schnitt für Zahnärztin-Kosten und Brille vergessen, haha: In 2016 und 2017: Trotz Zahnpflege, Krankenversicherung und Zusatzversicherung 55 Euro,

GESAMT Ausgaben monatlicher Durchschnitt: 1399,-

Monatliches Defizit, Schnitt: 422,-

Ich bin mit einer solchen Bilanz nicht allein! Frauen, migrantisierte, tlwse. nichtweiße Menschen, Menschen mit Behinderung, Trans- und Inter-Personen sowie andere benachteiligte Gruppen verdienen oft deutlich weniger im Schnitt.

Auch benachteiligt: Biologisch ältere Menschen. Mit unter 30 (wird noch lange so bleiben) geht es mir ja noch ziemlich gut, Körper spielt noch mit.

Über die strukturelle Verbreitung depressiver Erkrankungen muss sich bei solchen Bilanzen nicht wundern.

Zu einem weiteren Punkt kamen viele Einwände: Andere Gruppen seien ja noch stärker benachteiligt, weshalb es unfair wäre wenn ich mit meinen Privilegien nach Spenden frage. Dazu folgendes: Erstens unterstütze ich diese Gruppen u.a. meinerseits mit Spenden, mit Orga-Arbeit, priorisiere sie bei Raumvergaben, solchen kleinen Dingen wie Gästelistenbeschaffung, Beschaffung schöner Dinge und so weiter. Zweitens sammle ich für diese Gruppen prioritär Spenden.

Zuletzt bin ich nicht der Meinung dass es oft nicht hilfreich ist, auf Privilegien zu verzichten, es sei denn ich eröffne damit Raum/Ressourcen für andere, die sonst im momentanen Rahmen knapp wären – dann tue ich es natürlich, pragmatisch und gern (wobei da auch solidarische Hinweise helfen, danke also dafür). Ansonsten setze ich meine Privilegien ein um letztendlich ähnliche bzw. gleiche Vorraussetzungen für alle zu schaffen. Ich strebe nach mehr Kuchen für alle statt nach weniger Kuchen für einige. Es ist genug davon da, er muss nur gerecht verteilt werden.

Auch deswegen wäre ich grad auf eine Unterstützungsleistung angewiesen. Freue mich über (auch anonyme) Spenden. Gilt natürlich nicht so sehr für ihrerseits generöse Menschen, ihr wisst wer gemeint ist. Dies ist mein dritter Spendenaufruf jemals, nach einem größeren Diebstahl letztes Jahr, einem Engpass in diesem Jahr und jetzt. Wer simply keine Möglichkeit oder keinen Bock hat zu spenden oder die Idee kopieren möchte: Macht wie ihr wollt 🙂 Und danke für alles was bisher so kam <3 PS. Eine private Urlaubsreise die ich momentan mache, bezahle ich nicht aus Spendengeldern. Kostenpunkt insgesamt: 300,- für eine Woche Kanaren inkl. Flug, Essen, Unterkunft

Überweisungskanäle:

Paypal:
jan@janmz.de

Konto:

auf Nachfrage

Oder in bar bei Face to Face Treffen 🙂

Thanks for listening & danke für etwaige Solidarität!

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